Torsten und "der Alte"

Zufällig hab ich bei Facebook eine Anzeige entdeckt, in der jemand seinen alten Volvo zu nem Anhänger umgebaut hat. Mal was anderes dachte ich mir so und da Katja mir "untersagte"

noch nen Volvo zu kaufen.... hab ich halt nen halben gekauft.  :-) Nach etwas hin und herschreiben wurde ich recht schnell mit dem Verkäufer einig und wir vereinbarten eine Abholung beim Verkäufer....allerdings kam der aus Hamburg. Also mal beim Chef gefragt, ob ich nen Tag frei haben könnte und nebenbei auch noch den Firmentransporter an dem Wochenende als Zugfahrzeug ausleihen dürfte, denn ich habe derzeit noch gar kein Auto mit Anhängerkupplung....

 

Eine Woche später waren wir dann auch schon Richtung Hamburg unterwegs, um unseren "Neuerwerb" abzuholen. Wir planten dabei einen Tag mehr ein, um in Hamburg noch ein wenig rumzustreunern. Wir fuhren also am Freitag sehr früh los und legten am ehemaligen innerdeutschen Grenzübergang eine längere Pause ein um den mittlerweile zum Denkmal gewordenen Geschichtsträchtigen Ort etwas genauer unter die Lupe zu nehmen...

nach dem etwas beklemmenden Besuch des ehemaligen Grenzübergangs zur DDR ging es weiter Richtung Hamburg....nicht ohne einen kleinen Zwischenstop in Soltau beim Milka Werksverkauf ;-)

Wir waren gegen Mittag bereits in Hamburg an unserem Hotel. Check In war erst am Nachmittag möglich und so bummelten wir auch gleich los Richtung Hafen.

Nachmittags kehrten wir zum Hotel zurück um uns einzuchecken, was problemlos klappte. Der Transporter konnte auf dem Holteleigenen Parkplatz verbleiben und wir machten uns wieder auf den Weg um die Stadt etwas zu erkunden. Wir fanden ein schönes Cafe und verblieben dort auf einen kleinen Imbiss ne heisse Schokolade und ein Pfeifchen. Wir fraßen uns im wahrsten Sinne des Wortes quer durch Hamburg und trafen abends dann ziemlich volgefressen in unserem Hotel ein. Dort setzte ich mich abends noch in eine warme Decke gehüllt raus um zum Ausklang des Tages noch eine zu rauchen.

Da wir ja Frühaufsteher sind waren wir bereits um 7 Uhr am nächsten Tag beim Frühstück und futterten uns durch das sehr reichhaltige Angebot, bevor wir langsam aufbrachen um den Anhänger zu holen. Ein paar Bilder machten wir noch auf dem Weg zu Torsten....der, der den Anhänger verkaufte und deshalb der Anhänger jetzt auch Torsten heisst  ;-)

 

Nach nicht allzulanger Fahrt waren wir an der angegebenen Adresse und hielten schonmal die Augen nach Torsten, dem Anhänger, offen. Als wir den dann stehen sahen, war der erste Gedanke : Uii.....ist der aber häßlich... Da ich ja absolut kein Fußballfan bin und "Torsten" in den Farben des HSV lackiert war.... Ganz schön häßlich.....

Torsten überwinterte draußen vor der Garage, mit ner Plane zugedeckt und wartete aufs Frühjahr.........auch mich nervte, daß es schlicht zu kalt war um mit dem Wiederaufbau anzufangen. Ein paar Kleinigkeiten wie das "Interieur" konnte ich ausbauen, aber die Blecharbeiten mussten bis Anfang März warten....da hatte mein Spengler endlich Zeit und Lust, mit dem Dach anzufangen.... aber mein Spengler / Mechaniker / Allrounder ist gut....sehr gut... !!!

Bevor "da Bäda" loslegen konnte, habe ich mim Robert schon mal die Löcher für die vorderen Fenster ausgeschnitten....da sollen mal zwei Bullaugen rein

Vor den Blecharbeiten musste die alten Farben runter, die Lackschäden rausgeschliffen und Dellen gespachtelt werden....viel Arbeit...

...und weils ja eigentlich ein Kombi ist, darf natürlich eine Dachreling nicht fehlen.....wie sieht das denn sonst aus ??? Volvo ohne Dachreling geht schonmal irgendwie garnicht.....Die normale Reling vom "Alten" war etwas zu lang....also mal flugs um 14 cm kürzer gemacht, Löcher gebohrt und dann mit den Bullaugen schon mal versuchsweise eingebaut.

Nachdem die Blecharbeiten weitestgehend abgeschlossen waren, hab ich Torsten zum Anderl gebracht....der ist Kfz-Meister von alten Schlag, der auch gerne repariert statt austauscht...und ein alter Bastler ist. Er erklärte sich bereit, sich um die Feinarbeit vor dem Lackieren zu kümmern und Torsten auch seine neue Farbe zu verpassen. Natürlich nicht umsonst, aber der Preis war schon sehr okay. Allerdings kostete ihn die Lackierung wohl ein paar Nächte Schlaf und einige Nerven, denn das lackieren gestaltete sich als schwieriger als gedacht, denn der Lack wollte nicht so wie der Anderl wollte....letztendlich hat er allerdings den Lack doch davon überzeugt, da zu bleiben wo er hin soll....aufs Blech!!  ;-)

Nach zwei Samstagen war soweit alles an Blechteilen lackiert und so gaaanz langsam gehts dann an das zusammenbauen, damit Torsten zum Scheibenfolieren gehen kann.

....und ich muß sagen, er sieht schonmal gar nicht so schlecht aus, der Torsten.....

Während Torsten allmählich immer besser aussieht, ist der Alte nur noch ein Wrack.... innen wurde von Katja und mir so ziemlich alles an Verkleidungen und Abdeckungen ausgebaut, Ersatzteile wie Scheinwerfer, Zünspulen, diverse Motorteile und viele elektrische Teile gerettet....trotzdem tut es mir in der Seele weh, den Alten so zu sehen.......  :-(

Druckversion | Sitemap
© Dirk Brass