Eine Reise mit "Startschwierigkeiten"

Hier nun unser Reisebericht.... ein Verkettung unglücklicher Umstände und Pannen aber trotzdem hat es uns Schlussendlich gefallen

 

Erster Akt des Dramas :

Aufbruch am 11.9. am abend gegen 19 Uhr.....bereits am Vorabend haben wir unseren Kram und die bestellten Sachen für unseren Freund Sigge in den V8 geladen, um dann am Freitag abend ohne großes Theater losfahren zu können. Gesagt, getan ! Ich bin dann nach der Frühschicht nochmal ins Bett denn wir wollten eigentlich gegen 22 Uhr losfahren....aber da ich bereits um halb sieben schon wieder munter war, haben wir kurzfristig umdisponiert und sind gegen sieben Uhr abends dann schon losgefahren. Weit kamen wir nicht, denn auf der Autobahn vor Nürnberg erwartete uns bereits die erste Hürde.... Vollsperrung der Autobahn ! Also rechtzeitig runter und über Landstraße bis Nürnberg und dort wieder auf die Autobahn Richtung Berlin.Da lief es dann ganz gut, wir kamen recht flott voran und ware gegen halb zwölf bereits in der Leipziger Ecke....und legten eine kurze Pinkelpause ein. Rein ins Auto und weiter...dachten wir.... beim Starten kam eine fehlermeldung, die darauf hingewiesen hat, daß das Getriebe sich im Notlauf befindet... ich konnte das jetzt garnicht glauben, da das Ding ja erst drei Monate vorher überholt wurde... Unglaublich, aber der Fehler ließ sich nicht löschen und so strandeten wir quasi auf dem kleinen Parkplatz.... Da ich zu diesem Zeitpunkt zum Glück noch ADAC-Plus Mitglied war und auch die Volvo Assistance Mobilitätsgarantie hatte....ärgerlich mit der Panne, aber nicht weiter schlimm....dachten wir zumindest. Wir sind dann noch im Notlauf ( das heisst permanent nur im fünften Gang des Automatikgetriebes ) weiter zur nächsten Volvowerkstatt und auf dem Weg dorthin schonmal mit der Volvo Assistance telefoniert. diese verwiesen uns darauf, daß der Notdienst nacht vom ADAC übernommen wurde, sie sich aber darum kümmern wollten und uns einen Servicetechniker direkt zur Volvowerkstatt schicken....die natürlich nachts um zwölf geschlossen hatte. Egal, der V8 war zumindest schonmal vor Ort und wir waren zwar etwas enttäuscht von unserem bisher treuen Volvo, aber bisher noch alles im halbwegs grünen Bereich.... bis der "gelbe Engel" kam.... Volvo konnte uns (völlig unverständlich für uns ) nachts nicht weiterhelfen, was Hotelzimmer oder Mietwagen betraf, heisst, wir müssten bis zum morgen warten um mit der Werkstatt das weitere Vorgehen zu besprechen. Öffnungszeit Samstag neun bis zwölf Uhr....und wir hatten gerade mal Mitternacht....!! Also, der ADAC kam dann mit nem Abschleppwagen , guckte die Papiere an, schrieb seinen Auftrag und meinte dann was er denn eigentlich jetzt machen solle.... Wir würden ja schließlich schon bei der Werkstatt stehen und was anderes hätte er mit unserem V8 auch nicht machen können, als uns eben zu dieser Werkstatt zu bringen. So rief ich als ADAC - Plus Mitglied also beim ADAC auf der Pannenhotline an und fragte wie es denn weiterginge, schließlich wollten wir weiter in unseren Urlaub, unser V8 sollte zu uns nach Hause gebracht werden und wir bräuchten einen Leihwagen...oder zumindest eine Übernachtung und dann nen Leihwagen um unsere Reise fortsetzen zu können. Die nette Dame am anderen Ende der Leitung faselte irgendwas von wegen Volvo...Assistance...Pannenhilfe ...die kümmern sich drum...blablabla... Ich agte ihr, mittlerweile ein wenig angesäuert, daß ich das bereits durch habe und deswegen als Plus Mitglied jetzt vom ADAC Hilfe erwarte.... hieß ja immer es gäbe im Pannenfall nen Leihwagen oder Übernachtung sowie Fahrzeugrücktransport im Schadenfall usw... Wohl dem, der das Kleingedruckte liest....ich hatte das nicht getan und so wurde ich erstmal aufgeklärt, daß mir zwar ein Leihwagen zustehen würde,der aber nur für maximal 5 Tage...doof wenn wir aber neun Tage weg wären....Fahrzeurücktransport wäre machbar...ABER...dazu muss die Werkstatt abklären was genau den Defekt ausgelöst hat ist und was eine Reparatur mit Originalteilen kosten würde. Da man immer vom schlimmsten Fall ausginge, wäre also im WorstCase ein neues Getriebe fällig.... Wenn jetzt allerdings die Reparatur mehr kosten würde als das Fahrzeug wert ist....dann hätte ich auf gut deutsch eben Pech gehabt....und müsste mich um den Heimtransport meines Fahrzeugs selber kümmern.... Im Kopf das mal schnell durchgerechnet und gesagt da die Reparatur bzw der Austausch des Getriebes im Extremfall wohl den Zeitwert des Fahrzeugs übersteigen würde.... In diesem Fall eben kein Rücktransport mit dem ADAC.... auf meine dümmliche Frage wozu ich dann Plus Mitglied bin bekam ich die Antwort dass ich das Kleingedruckte hätte lesen sollen, da stünde das nämlich drin. Klasse sagte ich mittlerweile richtig sauer zu der Dame und beendete das Telefonat mit einer persönlichen Abwandlung des wohl bekanntesten Zitats von Götz von Berlichingen..... Ach ja...der Pannenhelfer zog dann wieder von dannen, er konnte (wollte?) nichts für uns tun. Ich war mittlerweile so angefressen, daß ich zu Katja sagte, sie solle sich ins Auto setzen, wir fahren wieder heim....und wenn das Getriebe seine Zähne der sich darin befindlichen Zahnräder einzeln auskotzt....Wir fahren damit jetzt wieder heim....im Notlaufprogramm mit maximal 130 km/h auf der Autobahn.... Unterwegs mussten wir noch tanken und das wollte ich an einer Total Tanstelle machen, da ich da einige Tankgutscheine hatte.... die TOTAL Autobahntamkstelle nahm jedoch meine Gutscheine nicht an, da sie diesen Service nicht anbieten würden.....ich hatte fast Schaum vorm Mund.... !!!! dann halt Bar bezahlt und weiter Richtung Heimat. Das Getriebe hat gehalten und so waren wir um 4 Uhr morgens wieder an unserem Ausgangspunkt der Reise : Daheim !

Zweiter Akt des Dramas :

 

Nachdem wir während der Rückfahrt besprochen haben wie wir was jetzt machen, ob wir überhaupt fahren sollen und vor allem mit was wir fahren sollten.... Diese Entscheidung fiel mir leicht....es stand ja schließlich noch der Ami in der Garage, also wollten wir mit dem nach Schweden und aufs Volvotreffen. Eine halbe Stunde später war unser Krempel im Kofferraum des Amis verstaut und um halb füng ging es (wieder) los in Richtung Schweden....nicht ganz so schnell wie mit dem V8 aber zumindest mit nem Volvo. Als wir dann ein gutes Stück hinter Nürnberg waren, rief mich eine Dame der ADAC Zentrale an...und fragte mich, ob sich bei mir schon (!) jemand wegen einem Leihwagen gemeldet hätte.....es war sieben Uhr morgens, also sieben (!) Stunden nach unserer Panne ....Ich war fassungslos und fragte ob sie das ernsthaft meinte.... Ja , das meinte die tatsächlich ernst und ich sagte was ich jetzt sieben Stunden an der Volvowerkstatt gemacht hätte ? Im Auto schlafen ?? Poppen ??? spzierengehen ???? Ich sagte der Dame daß ich das als zumutung empfände, wenn nach sieben Stunden noch kein Leihfahrzeug zu finden war.... abgesehen davon bräuchte ich keins mehr....wir wären bereits wieder auf dem Weg, allerdings eben mit einem anderen Auto aus meinem Fuhrpark. Bei der Gelegenheit sagte ich der Dame das mein momentanes Fahrzeug 25 Jahre alt ist und was passiert wenn der jetzt zum Beispiel in Lübeck einen technischen Defekt hätte bzw wie mir der Automobilclub helfen würde mein Fahrzeug wieder nach Hause zu bekommen... ? Die Frage der Dame "Ist das ein Oldtimer "  verneinte ich...die nächste Frage war " Ist das ein Youngtimer ?" verneinte ich ebenso und erwähnte daß es zwar ein sehr gepflegtes Altes Auto wäre, aber ich damit durchaus im Alltag unterwegs bin, also ein ganz normales altes Auto.... Letztendlich sagte mir die freundliche Dame, daß diese Mitgliedschaft beim ADAC für mich eigentlich nutzlos ist....wozu ich dann die ganzen Jahre einen Batzen Geld an den Verein bezaht habe, konnte sie mir dann auch nicht beantworten.... Ich hatte wieder Puls 180.... Das entspannte fahren im alten Volvo brachte uns bald wieder auf "normales" Stressniveau und wir legten diesesmal bei Hof nen kurzen Stop auf nem Autobahnparkplatz ein. Wir öffneten die Türen und der Geruch von verbranntem Öl stieg mir in die Nase.... Seltsam dachte ich mir und öffnete die Motorhaube um vorsorglich mal den Ölstand zu kontrollieren. Der Messstab war eigentlich trocken.... !! Ein Blick unters Auto verriet mir auch warum : Der Ami hatte mssiven Ölverlust !! Es tropfte nur so auf den Boden.... Klasse...Super....Das darf nicht wahr sein, dachte ich und füllte erstmal wieder Öl auf, damit auf dem Messtab auch wieder was abzulesen war. Eineinhalb Liter auf zweihundert Kilometer...hochgerechnet wären das geschmeidige dreissig Liter Öl die ich auf unserer geplanten Strecke und Kilometerleistung da in die Umwelt laufen lassen würde...Das geht natürlich gar nicht.... Also.... genau....wir haben an der nächsten Ausfahrt umgedreht und sind...richtig erkannt....wieder heimgefahren ! Gegen zehn Uhr vormittags waren wir dann wieder daheim....sehr zur Überraschung von Katjas Bruder und Oma....die haben uns ja am abend vorher noch wegfahren sehen....als die dann noch gesehen haben daß wir mit dem Ami heimgekommen sind aber mir dem V8 losgefahren waren, konnten wir bei den beiden jeweils ein grosses Fragezeichen im Gesicht lesen.... Wer den Schaden hat.... jaja...die haben nur den Kopf geschüttelt und gesagt daß wir völlig Banane sind und unseren Urlaub lieber daheim verbringen sollen nachtem wir bereits 1200 Kilometer gefahren, aber im Endeffekt nirgendwo angekommen sind.... ABER : So leicht geben wir nicht auf.... und nach drei Stunden Schlaf ....

 

...ging es auf zum dritten Akt :

...zur Fahrzeugauswahl standen noch Juniors Drogentaxi, das die Fahrt wohl nicht überlebt hätte, dann Omas Bergziege, mit der wir ehrlichgesagt aber nicht fahren wollten und Katjas Gaskocher, also ihr Polo mit Benzin und Gasantrieb..... auf den unsere Wahl dann auch recht schnell gefallen ist.

Da natürlich ein Polo deutlich kleiner als der V8 oder der Ami war, hatten wir erstmal Probleme unser ganzes Gepäck unterzubringen...aber dank umlegbarer Rücksitzbank und ein wenig "Tetris" spielen mit den Gepäckstücken haben wir am späten Sanstag Nachmittag alles ordenlich verstaut und versuchten ein drittes mal innerhalb von 16 Stunden nach Schweden zu kommen....die meisten hätten wohl nach dem ersten Scheitern, als der V8 die Getriebeprobleme hatte, schon aufgegeben, der Rest der Leser, Freunde und Bekannten hätten wohl nach dem gescheiterten zweiten Versuch das Handtuch geworfen.... aber wir sind ja immer schon anders als andere gewesen....also auf zu Versuch Nummer drei ! So gegen 5 Uhr ging es dann los und wir rollten mit vollbepacktem Polo los. Wir erwarteten diesesmal keine Probleme mit dem Auto ( das haben wir aber die beiden male davor aber auch erwartet ) und fuhren einfach gemütlich in die heraufziehende Nacht. Zu erwähnen wäre dabei noch, daß ich auf dem Beifahrersitz saß und Katja gefahren ist....die sollte erstmal fahren bis sie müde wurde und dann würde ich übernehmen. In Großenbrode an der ARAL-Tankstelle war es dann soweit, wir wechselten die Plätze. Der Fährhafen nach Dänemark war nur noch einen Steinwurf entfernt und bereits 20 min später checkten wir mit der Fähre zur Überfahrt nach Dänemark ein. Die Fahrt durch Dänemark verlief ereignislos, es war ja noch ganz früher Morgen. 2 Stunden später erreichten wir die Öresundbrücke und waren endlich in Schweden.... Einen Tag später als geplant, aber hauptsächlich endlich da.Nach weiteren 5 Stunden Autofahrt erreichten wir unser Ferienhaus, das von Sigge organisiert wurde, der Schlüssel steckte wie vereinbart, wir kannten das Haus schon, da wir bereits dort waren, als wir unseren Ami abholten, und schleppten unser Gepäck rein. Eine anschließende kleine Shoppingtour ( wir brauchten ja noch Lebensmittel im Ferienhaus ) mit Besuch zum Kaffee bei Sigge beendete dann unseren Tag bis dahin. Am Abend verabredeten wir uns dann zu obligatorischen Pizzaessen mit Christer, Sigge und Carina und freuten uns, alle gesund wiederzusehen. Zurück im Ferienhaus und nach zwei wirklich ereignisreichen Tagen mit einigen Pannen waren wir dann doch sehr froh, den Abend gemütlich vor dem angefeuerten, warmen Holzofen zu beschließen

Wir haben die Tage im Ferienhaus sehr genossen, es war sehr ruhig, gemütlich und entspannend. Wir machten uns Gedanken über das anstehende Volvotreffen und beschlossen, dieses dann aus dem einfachen Grund, daß wir ohne Volvo dort nicht aufkreuzen wollten, abzusagen. Wir hatten uns seit bekanntgabe des treffens darauf gefreut, aber mit nem Polo auf ein Volvotreffen...nööö, das wollten wir dann nicht. Abgesehen davon hatte ich in Sachen Volvo den Kopf nicht wirklich frei, denn was der Grund für das klägliche scheitern sein könnte war uns unbekannt....auch der Getriebespezialist, der das Getriebe ja erst drei Monate vorher überholt hatte, war erstens erschüttert und zweitens entsetzt weil das eigentlich nicht sein durfte.... aber wir hätten ja Garantie drauf und er würde den V8 dann zeitnah abholen und der Sache auf den Grund gehen....aber dazu später mehr. Jedenfalls wollten wir nicht mehr aufs Volvotreffen, da uns beim Anblich der schönen ( und funktionierenden ) Volvos nur das Herz geblutet hätte...das wollten wir uns nicht antun. Ragnar und Didi waren auch dort, die hätten wir schon ganz gerne getroffen, aber wir hielten es für besser dort nicht hinzufahren....

Wir blieben deswegen auch etwas länger in Schweden als geplant und traten erst am Samstag abend die Rückfahrt an. Der Polo brachte uns zuverlässig und ohne Macken schnurstracks nach Hause, wo wir dann am Sonntag mittag eintrafen. Katjas Polo hat uns also ohne Probleme nach Schweden und zurück gebracht....allerdings wäre eine Reise im V8 oder Ami doch bequemer, entspannter und erholsamer gewesen....Ein VW Polo ist definitiv nix für eine so lange Strecke.

 

Wieder daheim und am Arbeiten rief der Getriebedoc an um den V8 abzuholen und den Fehler zu beheben. Ich rechnete mit einem Elektronikfehler...und so wat es dann auch ! Der Stecker der auf dem Getriebe sitzt und am Steuergerät des selbigen eingesteckt ist war schuld am Notlauf des Getriebes....ein kleiner Pin war in dem Stecker war herausoxidiert und hatte dadurch keinen Kontakt mehr und dadurch den Fehler produziert. Kleine Ursache...große Wirkung...

Beim Ami bin ich bzw Viktor, mein erklärter Lieblingsmechaniker, bisher noch nicht fündig geworden...weil wir noch garnicht gesucht haben. Der Ami verliert im normalen Betrieb keinen Tropfen Öl, der Motor ist auch untenrum furztrocken, was wir schon im Juni festgestellt hatten, da er da auch schonmal das Problem hatte als wir mit dem zu Ragnar und Didi an den Bodensee gefahren sind. Auch damals sind wir viel Autobahn gefahren....und prompt hat er vorm Hotel und beim Ragnar daheim ordentlich Öl verloren. Auf der Heimfahrt wiederum hat er nichts verloren....jetzt drängt sich so der Verdacht auf, daß die Ölwanne vielleichht nen Riss hat und der bei stärkerer Belastung des Motors, eben schnellere und längere Autobahnfahrten, ein wenig öffnet und dadurch der Ölverlust zustande kommt. Das soll dann allerdings der Viktor mal ansehen, er hat den ganzen Winter dazu Zeit, da der Ami im Winter eh kaum gefahren wird und wir ja keinen mangel an Ersatzfahrzeugen haben... Wir werden sehen...ob und was er findet.... Zumindest sind wir, auch wenns sehr "holprig" mit unserem Urlaub begann, wieder heil zu Hause angekommen......

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© Dirk Brass